Es war eine Hexenjagd der Systemlinge

Tom Bohn auf X: "Aussagen zur eingeschränkten #Meinungsfreiheit.

Heute: Ein bekannter Schauspieler, Mitte 60, der anonym bleiben möchte. Ich garantiere die Echtheit seiner Worte und seine Identität.

"Vorweg: Ich bin geboren im Westen unseres Landes, „sozialisiert“ in den 70ern mit der ersten
Sozial-liberalen Koalition, Willy Brandt, Helmut Schmidt, Baader-Meinhof-Terror, Wackersdorf,
Lufthansa-Entführung und GSG9, NATO-Doppelbeschluss und meinen Grundwehrdienst habe ich zur Hochzeit des Kalten Kriegs absolviert.
Trotz allem hatte ich immer das Gefühl, in einem freien Land aufgewachsen zu sein, nie habe ich
mir Gedanken gemacht, ob ich privat oder öffentlich meine Meinung sagen, bzw. zurückhalten
soll. Das war auch noch in den Jahrzehnten danach so.

Aber dann kam die „Zeitenwende“ - und zwar nicht die von Olaf Scholz. Ich hätte mir in meinen
schlimmsten Albträumen nicht vorstellen können, dass ich einmal in Echtzeit erlebe, wie sich
durch die Mechanismen der Propaganda, wie wir sie nur aus finsteren Zeiten oder totalitären
Systemen kennen (und die noch genauso funktionieren), ein demokratisches, westliches System, eine freiheitliche Demokratie in einen Gesinnungsstaat verwandelt.

Während es bis zur Coronazeit als vernünftig und ratsam galt, sich bei medizinischen
Behandlungen und Entscheidungen eine zweite, besser noch eine dritte Meinung einzuholen, war
dies von einem Tag auf den anderen obsolet. Wer eine andere Meinung vertrat oder schlimmer noch, keine Angst hatte, fand in der öffentlichen
(privaten, beruflichen) Diskussion nicht mehr statt.
Und, was es noch nie gegeben hatte und geradezu perfide war: Die Entscheidung für oder gegen
eine medizinische Maßnahme wurde von Regierung, unterstützt von Medien und Justiz,
politisiert. Man war nicht nur „Schwurbler“, man war plötzlich „rechts“.

Als Schauspieler in einer Branche arbeitend, die per se eher links ist und sich immer auf der richtigen Seite fühlt, bedeutete, diese Maßnahmen anzuzweifeln oder sogar nicht mitzumachen,
ein Ausschlusskriterium. Dass gerade Künstler, die sich doch immer für Freiheit und Individualität
stark mach(t)en, sich so bereitwillig den schlimmsten Grundrechtseinschränkungen, die es in der Geschichte der BRD gegeben hat, unterworfen haben, macht mich heute noch fassungslos.

Es gab zwar die Aktion „Alles dichtmachen“ und nachfolgend „Alles auf den Tisch“, aber die
Reaktion der Medien und innerhalb der Branche war vernichtend. „Rechtes“ Framing funktioniert eben wie auf Knopfdruck.

Ich persönlich hatte mich schon sehr früh kritisch gegenüber dieser - aus meiner Sicht völlig
unbegründeten - Panik geäußert und anfangs noch versucht, meine Meinung im Gespräch und
in Diskussionen zu artikulieren. Ich musste aber schnell feststellen, dass mir immer mehr (über Jahrzehnte lieb gewonnene) Kollegen und Kolleginnen aus dem Weg gingen oder mir feindselig begegneten. Ich war plötzlich verantwortlich für deren wie auch immer geartete gesundheitlichen Probleme und
- obwohl ich mich über viele Jahre auch in berufsständischen Verbänden engagiert hatte-
„unsolidarisch“.

Ein Kollege, dessen Verwandten ich über mehrere Jahre in einer FS-Serie gespielt hatte und zu
dem sich auch privat fast so etwas wie ein familiäres Verhältnis entwickelt hatte, schrieb mir,
nachdem er wochenlang auf meine Kontaktversuche nicht reagiert hatte, per WhatsApp, dass er „im Moment leider keine Kapazitäten für mich habe und Abstand brauche“.

Eine Hauptrolle, die ich in einem Spielfilm synchronisieren sollte, wurde von einem Tag auf den anderen „wegen Corona“ abgesagt. Auf mein Bedauern und meine Nachfrage hin, wer denn Corona hätte, erhielt ich von der Aufnahmeleitung die Auskunft, niemand hätte Corona, aber ich
sei ja bekanntermaßen ein Corona-Leugner und man wolle mich nicht im Studio haben. Alle Versuche, die Situation durch ein Gespräch zu entschärfen oder zu klären, waren fruchtlos.

Dies blieb nicht das einzige Studio, in dem ich Arbeitsverbot hatte. Trotzdem ging ich keiner Diskussion aus dem Weg. „Ist der Ruf einmal ruiniert, lebt’s sich gänzlich ungeniert“ lautet ein Sprichwort, aber es wurde immer schwieriger.
Innerhalb kürzester Zeit endeten die Gespräche im Streit; spätestens als die Impfkampagne
startete und klar war, dass ich da nicht dabei sein werde, ging es an die Existenz.

Es wäre ein Leichtes gewesen, mir einen gefälschten Impfpass zu besorgen (was - nebenbei
bemerkt - sehr viele gemacht haben …), aber das hätte man mir sowieso nicht geglaubt.

Eine Regisseurin, mit der ich schon mehrere Male zusammengearbeitet hatte, forderte öffentlich,
dass die Studios Listen mit Schauspielern aufhängen, von denen man wisse, dass sie nicht
geimpft sind. Schauspielerinnen wie Natalia Wörner oder Mariele Millowitsch ließen sich für ihr Statement, dass „Ungeimpfte nicht an ihren Drehort kommen“, feiern. Eine Werbe-Kampagne , für die ich lange Jahre exklusiv engagiert war, wurde mir von einem Tag auf den anderen gecancelt. Ich hatte im Aufnahmestudio ein paar lockere Sprüche über Sinn und Unsinn von FFP2-Masken
und Corona-Tests gemacht. Resultat: das Studio wollte nicht mehr mit mir arbeiten und der Kunde sehe das genauso.

Heute tun alle so, als wäre nie etwas gewesen. Man begegnet mir mit Freundlichkeit, aber Fragen
werden keine gestellt. Es gibt auch keine Entschuldigungen. Und im öffentlichen Raum ist es genau dasselbe: Ein Nikolaus Blome (was ist Hexenjagd, was ist Faschismus, wenn nicht sein Spruch „Möge die ganze Republik mit dem Finger auf sie zeigen!“?) sitzt gefühlt in jeder zweiten Talkshow und ein Markus Lanz, ohne den ein Karl Lauterbach niemals Gesundheitsminister geworden wäre, zeigt ein bißchen Reue für die Galerie.

Ich konnte diese Erlebnisse nur mit Hilfe einer Therapie bewältigen und verarbeiten, habe aber
einen Weg gefunden mit „Tätern“ und „Mitläufern“ umzugehen; nur: öffentlich oder im beruflichen
Umfeld werde ich mich nicht mehr äußern und schreibe deshalb diese Zeilen unter Pseudonym.
Schließlich muss ich noch ein paar Jahre arbeiten bis zur Rente …

Ich habe viele Menschen, Freunde, Kollegen, bis in meine Familie hinein in dieser Zeit emotional
verloren. Aber ich habe auch wunderbare Menschen kennengelernt, habe Solidarität von Personen erfahren, von denen ich es nie gedacht und erwartet hätte. Neue „Netzwerke“ haben sich ergeben und ich weiß nun, auf wen man sich verlassen kann und wer sich aus dem Staub macht, wenn es ernst wird."

Kommentar: Das ist eine Aufarbeitung der Gejagten, aber sie sind daran gewachsen und werden das Ruder zu gegebener Zeit rumreißen 💯.

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