Wenn einer eine Reise tut ... Neues aus Warnemünde 💥
Am Montag war ich in meiner Lieblingsgaststätte in Warnemünde. Ich mag sie deshalb sehr, weil sie am Alten Strom liegt und der Ausblick während meines Viertel-Broilers mit Parmesan-Pommes bei guter Bedienung geradezu gigantisch ist.
Diesmal war es anders. Das Ganze begann bei der Zusammenstellung unserer Gerichte, was laut Speisekarte erlaubt war. Die Mitarbeiterin belehrte uns aber, dass unsere Zusammenstellung nicht möglich ist, das hatte sie als Neue gestern schon herausgefunden. Auf meine Bitte, lieber HEUTE nochmal nachzufragen, weil die Dinge in unserem Fall anders liegen könnten, verneinte sie dies und fertig. So wie friss oder stirb. Iss oder geh.
Zähneknirschend änderten wir unsere Wünsche und gaben uns Mühe, dieser teuren Stunde trotzdem Gefallen abzuringen. Nachdem die Teller leer waren, saßen wir noch ein Stück durstig rum, bevor die Mitarbeiterin zum Abkassieren kam. Natürlich erst, als sie endlich wieder im Gastraum zu sehen war und ich sie somit heranwinken konnte. Dabei machte sie noch einen klitzekleinen Fehler. Sie fragte, ob alles in Ordnung war 😳. Wie ungeschickt.
Ich sagte liebevoll NEIN und begründete dies auch ausreichend im freundlichen Ton. Ihr könnt euch nicht vorstellen, was dann abging. Die Mitarbeiterin fuhr langsam zur Hochform auf und steigerte sich immer mehr in unsere berechtigte Kritik, dass ich befürchtete, nie mehr von dort fortzukommen.
Um das Prozedere abzubrechen, fragte ich nach ihrem Vorgesetzten. Keiner da 🤷🏼♀️. Ich bemerkte völlig leichtsinnig, dass ja jeder des Teams ihr als Neuling vorstand 🫢 und ich mich demzufolge auch mit einem der anderen Mitarbeiter zufrieden gebe. Hui 🧙. Das bisher ungemütliche Lüftchen schwang sich zum Sturm auf 🌪️. Kurz: Koch kam, stimmte mir zu, versprach, es im Team zu besprechen, Mitarbeiterin fuhr auch ihm in die Parade, wir alle - peinlich berührt - versuchten, die Situation zu schlichten, aber Fräulein Wichtig kam nicht zur Ruhe. Koch ging, sie war weiterhin in Fahrt, wie gemein doch alle sind. Der letzte Ausweg funktionierte: Mein kurzes "Wir beenden das hier an dieser Stelle" und unser Aufstehen rettete uns schlussendlich, sonst wären wir wahrscheinlich bis zum Sanktnimmerleinstag zugetextet worden.
Und die Lehre aus der Geschichte ... Wir müssen wieder hin zur hundertprozentigen Leistung der Arbeitnehmer, denn sie wollen ja auch hundertprozentig bezahlt werden. Zum Lohn, den sie im Arbeitsvertrag unterschrieben haben! Leistung gegen Geld. Nichts weiter, dann werden die Angestellten (!) auch nicht übermütig. Zum Glück haben das bisher nicht alle verlernt, deswegen starte ich das nächste Mal noch einen Versuch in dieser Gaststätte. Es könnte unter Umständen dann aber der letzte sein. Ob dem Chef bewusst ist, dass seine Mitarbeiter die Gäste vergraulen 🤔?
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